© Martin Schmidtke

SEBASTIAN PASCHEN  TONMEISTER

Was fasziniert dich an deinem Beruf?
Als Tonmeister haben wir das Glück, mit sehr vielen unterschiedlichen Künstlern zusammenarbeiten zu dürfen. Dadurch ergibt sich nicht nur inhaltlich, sondern auch menschlich eine enorme Vielfalt, die ich sehr schätze. Am Produktionsprozess selbst fasziniert mich vor allem die Möglichkeit, diese Künstler durch meinen eigenen musikalischen Hintergrund zu unterstützen, mit Ihnen gemeinsam “neue Kunstwerke” zu schaffen und so nicht zuletzt auch selbst ein Stück in Ihrem Schaffensbereich tätig zu sein.

An welches Aufnahmeerlebnis erinnerst du dich gerne zurück?
Jede Produktion ist in ihrer Art einzigartig und schafft Erinnerungen, an die man gerne zurückdenkt. Eine wirklich skurrile Begebenheit haben Denny Wilke und ich jedoch bei den Aufnahmen für “French Roots” in Kevelaer erlebt: Mitten in den Aufnahmen von „Funérailles“ wurden wir von einer Blaskapelle eines Karnevalsumzugs unterbrochen, deren Musik nicht kontrastreicher zum Aufnahmeprogramm hätte sein können. Nach einer kurzen Pause und viel Gelächter konnten wir uns dann wieder dem eigentlichen Repertoire widmen.

Wenn du nicht Tonmeister geworden wärst…?
Kein Tonmeister…?!? Zugegeben, als Kind und Jugendlicher gab es einige Berufe, die ich mir hätte vorstellen können. Ich wollte lange Zeit Bootsbauer werden. Da ich am Wasser und mit Booten groß geworden und nachwievor gerne handwerklich tätig bin, lag dieser Beruf recht nahe. Nach und nach nahm die Musik einen immer größeren Platz in meinem Leben ein, was sich auch in meinen Berufswünschen widerspiegelte – vor dem Tonmeister wollte ich einige Zeit Orgelbauer werden. Naja, und ein wenig hat sich die Mischung aus Musik und Handwerk ja erhalten… Wenn ich heute einen Musikerberuf abseits des Tonmeisters ergreifen müsste, würde mich das Dirigieren sicher am Meisten reizen.

Aufnahmen von Sebastian Paschen