MATTHIAS KIESLICH TONMEISTER
Was bedeutet „Tonmeister sein“ für dich?
Für mich ist es viel mehr als eine Berufsbezeichnung, hinter der eine wahnsinnig spannende Ausbildung steckt. Es ist mehr ein Lebensgefühl. „Tonmeister sein“ verbindet in meinem Leben Hobby, Beruf, Leidenschaft und Lebensunterhalt und wer kann das schon über seinen „Beruf“ sagen? Täglich mit Musik, Künstlern, Agenturen, Kunden verschiedenster Branchen von Label bis Autoindustrie zu arbeiten, stellt eine tolle Herausforderung und Erfüllung dar und macht jeden Tag erneut Spaß!
Welches war ein besonderes Aufnahmeerlebnis?
Ein besonderes Aufnahmeerlebnis war mit dem Jazztrio von Andreas Bauer, welches auch bei PASCHENrecords erschienen ist. Wir saßen zu zweit in der Regie, während in den Aufnahmeräumen des Studios zu sehr später Stunde noch eine Jazz-Ballade aufgenommen wurde. Das Licht war gedimmt, wir hörten gespannt zu, da wir das Stück zum ersten Mal hörten. Andreas Bauer (nun Begert) spielte so unfassbar gefühlvoll am Flügel, dass mir die Tränen kamen, da ich in Gedanken bei einem sehr nahestehenden Menschen war. Das hat mich sehr berührt.
Welcher Künstler / welches Ensemble hat dich in deinem musikalischen Schaffen geprägt?
Diese Frage muss ich von zwei Genre-Seiten betrachten. Da ich auch sehr viele Aufnahmen in der Populärmusik mache, kann ich sagen, dass meine geliebte Münchener Band „Mundhaarmonika“, für die ich auch selbst Songs geschrieben habe, mich sehr geprägt hat. In Aufnahmetechnik, Arbeitsweise und musikalische Herangehensweisen. In der Klassik war es der Organist Simon Reichert, der mich bei den vielen gemeinsamen Orgelaufnahmen (ich bin selbst Organist) immer wieder überrascht hat mit seinem so detailliertem Orgelspiel und musikalischem Feingefühl.